"A journalist who is also a bad programmer, stylized in the style of Gary Larson"

Wie hat Social TV im Radio funktioniert?

An der Idee vom Social-TV-Radio kann man seine Zweifel haben; ob die Sendung wirklich im Radio funktioniert hat, sollen besser die beurteilen, die sie gehört haben. Ich kann sagen, dass die Sache mit der Öffnung zu Hörern hin funktioniert hat: Die Rückmeldung „Ihr versprecht uns eine Tatort-Sendung, und dann hören wir nur Musik und Fußball, Fail“ kam bei den Beteiligten sofort an. Und ich weiß: wir hatten eine Menge Spaß daran, auch – und gerade – die, die Social TV (und Radio) bislang nur aus der Theorie kannten.

Ein paar Highlights aus dem Chat – und Gesprächsrunden zum Nachhören – gibt’s hier bei hr1.

Blick ins hr1-Studio
Aus dem Tatort-Lounge-Studio: hr-Spielfilmchefin Liane Jessen liest Kommentare im Netz. Hinter dem Mikro versteckt: Moderatorin Daniella Baumeister (die auch einen Bildschirm mit den Kommentaren hatte), der Regisseur des Tatorts, Edward Berger, war über Leitung aus Berlin zugeschaltet und chattete nebenher mit.

Ansonsten verweise ich auf das, was @sanglier015 auf den Punkt gebracht hat (respektive auf sechs Punkte):

Um den Durchklick zu Twitlonger zu sparen, kopiere ich hier einfach mal dreist, was Mestre geschrieben hat:

Habe nur von nach 19 bis 20 Uhr gehört, weiß also nicht, was danach kam.

  1. Keine Registrierung zum Kommentieren erforderlich: gut (Anmeldung über z.B. Twitter fände ich auch OK)
  2. Auf Kommentare wird in der Radiosendung eingegangen: gut (ist ja letztlich auch Sinn der Sache)
  3. Nicht so gut: für meinen Geschmack zuviel Musik, teils sogar Fußball!, und zuwenig Tatort.
  4. Neben Tatort-Gucken kann man noch Twittern, gleichzeitig Radio hören ist eher schlecht. Der Erstausstrahlungstatort am Sonntag wird zwar danach noch 2x auf einsfestival wiederholt, wenn man „live mittwittern“ möchte, muß man dies aber ab 20h15 tun.
  5. Wegen 3.+4. würde ich persönlich mir wünschen: VOR dem Tatort euer Radio intensiv zum Thema. Es gibt ja durchaus auch Hörspiele/-krimis, die eine Stunde lang am Stück gesendet werden, ohne zwischendurch Lieder zu spielen. Also z.B. von 19-20 Uhr (nach den Nachrichten) nur Tatort, so daß es sich lohnt zuzuhören. Weil die Leute dann zum TV-Tatort wechseln, kann es ab 20h15 im Radio dann gerne wieder viel Musik geben.
  6. Die Kommentarfunktion ist ja während der gesamten Zeit nutzbar, auch wenn man nicht Radio hört: gut.

FAZIT: Aus meiner Sicht noch Verbesserungsmöglichkeiten (wenn teils auch Geschmackssache), aber prinzipiell (auch wenn ich mal gemosert habe) eine tolle Sache! Ich hoffe, daß ihr das wieder macht. Danke!

An mir soll’s nicht scheitern :)

Nachtrag, 13. Mai 2013: Vortrag von mir auf dem Webmontag Frankfurt zu Social TV unter besonderer Erwähnung des Experiments „Social Tatort im Radio“.

Der Tatort bei Twitter – das Fernsehen entdeckt den Second Screen from Jan Eggers

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Kommentare

2 Antworten zu „Wie hat Social TV im Radio funktioniert?“

  1. Hey, Social TV im Radio haben wir doch eigentlich schon vor zehn Jahren gemacht. Nannte sich „hr3 pop&weck TV“ oder „Clubnight im TV“ …

  2. Da ist was dran. Das finde ich ja gerade das Spannende an Social TV und -Radio: Dass uns die neue, einfache Technik ermöglicht, dass Radio und auch TV zu ihren Wurzeln zurückkehren – als Livemedium, als Spiel mit den Nutzern. 

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